Der G-Punkt ist eine geheimnisumwitterte Zone, ein Ort in der Frau, der wenn er gefunden wird, dazu beitragen soll, dass die Frau „außerirdische“ Orgasmen erleben kann. Doch was hat es mit dem G-Punkt wirklich auf sich? Der deutsche Gynäkologe Ernst Gräfenberg beschrieb vor mehr als 50 Jahren erstmals die erogene Zone der Frauen im Zentrum der vorderen Innenscheidenwand. Durch die richtige Stimulation genau an dieser Stelle kann der Orgasmus bei einer Frau hervorgerufen werden. Seit dieser Zeit wird diese Zone G-Punkt oder auch Gräfenberg Punkt genannt. Es ist ein Punkt, der gesucht werden muss und die Wissenschaft belegt, dass nicht alle Frauen diesen Punkt finden oder dass es auch Frauen gibt, die durch die Stimulierung dieser Zone nicht erregt werden.

Dabei spielt der G-Punkt im Zusammenhang mit der Suche nach dem perfekten Orgasmus eine interessante Rolle, denn nach wie vor suchen Männer auf der ganzen Welt nach dem Knopf bezeihungsweise Punkt auf den man bei der Frau drücken muss, um sie zu sexuellen Höhepunkten und himmlischen Orgasmus zu bringen. Noch immer ist der G-Punkt geheimnisvoll, auch wenn in vielen Ratgebern ziemlich genau beschrieben ist, wie man ihn finden kann. Wissenschaftlichen Studien zufolge erleben nur etwa 30 Prozent aller Frauen intravaginale Orgasmen, viele Frauen brauchen die Stimulation der Klitoris, um zum Höhepunkt zu kommen und ein nicht unerheblicher Teil der Frauen bekommt überhaupt keinen Orgasmus.

Der angebliche G-Punkt ist ein aus Schwellkörpern bestehender Kreis, die um die Harnröhre herumliegen. Finden lässt er sich nur dann, wenn die Frau schon sexuell erregt ist, weil dann die Zone anschwillt und ertastbar wird. Wird der G-Punkt mit dem Finger, einem Vibrator oder mit dem Penis gereizt, kann es passieren, dass die Frau, ähnlich wie der Mann, ejakuliert. Viele Männer empfinden es als besonders lustvoll beim Sex, wenn die den G-Punkt stimulieren und das Ejakulat mit dem Mund aufnehmen.

Wer den G-Punkt immer noch nicht gefunden hat, der sucht einfach noch einmal. Dazu muss ein Finger ungefähr vier oder fünf Zentimeter tief in die Scheide eingeführt werden. Hinter der Vorderwand der Scheide in Richtung zum Bauchnabel, ganz dicht an der Harnröhre da liegt diese geheimnisvolle erogene Zone, die nur so groß wie ein Pfennigstück ist. Das Gewebe der Schwellkörper des G-Punkts wird, wenn es gereizt wird hart. Wer beim Geschlechtsverkehr die Reizung des G-Punkts, vorausgesetzt er ist gefunden, erreichen will muss dafür bestimmte Stellungen bevorzugen. Anatomisch Erfolg versprechend ist es, wenn die Frau oben ist oder von hinten genommen wird.

Frauen, die ihren G-Punkt gefunden haben, beschreiben die Reizung dieser Zone als besonders lustvoll und als eine Orgasmusgarantie. Doch es gibt auch Frauen, die entweder den G-Punkt bei sich nicht entdecken oder die keine erogene Zone in diesem, Bereich haben. Immerhin gibt es nach wie vor viele Frauen, die noch nie einen Orgasmus gehabt haben und sich nichts sehnlicher als dieses Erlebnis wünschen.
Erfahrungen besagen jedoch, dass je verkrampfter „Mann“ oder „Frau“ sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Punkt begeben, desto unwahrscheinlicher ist es, dass diese Stelle auch tatsächlich gefunden wird. Frauen, die ihren Körper kennen, sich selbst sozusagen erforscht haben, haben eher Erfolg und können den G-Punkt nutzen, um sich für kurze Zeit in eine andere Welt bringen zu lassen. Geduld und Entspanntheit sind gefragt.