Klitoris_246x266Die Klitoris wird auch Kitzler genannt und bedeutet “kleiner Hügel”.
Damit wird ein vom Schwellkörpergewebe gebildetes zylinderförmiges Organ der Frau und allen anderen weiblichen Säugetieren bezeichnet. Klitoris und Penis gehen entwicklungsgeschichtlich allerdings aus denselben Anlagen hervor.

Am Sitzbeinausschnitt befinden sich zwei Schwellkörperschenkel. Diese vereinen sich zu einem Schaft und bilden den Kitzler. Das freie Ende ist zur Eichel hin erweitert. Der Kitzler besitzt etwa 8000 Nerven. Dabei schützt die Klitorisvorhaut die empfindliche Klitoris.

Äußerlich sichtbar sind nur der Schaft und die hochempfindliche Eichel. Als Teil der Vulva liegen sie an der vorderen Umschlagfalte der kleinen Schamlippen. Sie sind von der Klitorisvorhaut teilweise oder auch ganz bedeckt. Zusammen bilden sie ein Zehntel der gesamten Klitoris.

Der Kitzler ist stark mit Nervenendungen ausgestattet. Daher ist er besonders berührungsempfindlich und für sexuelle Reize empfänglich. Die meisten Frauen gelangen durch die Stimulation der Klitoris zum Orgasmus. Viele Untersuchungen zeigen, dass ein beachtlicher Teil der Frauen nur durch die (Mit)-Stimulation der Klitoris zum Orgasmus gelangen.

Die Empfindlichkeit der Klitoris bei direkter Stimulierung ist jedoch sehr unterschiedlich und individuell. Manche Frauen sind sogar so empfindlich, dass sie eine direkte Stimulierung gar nicht oder erst nach längerem Vorspiel ertragen. Die Klitoris ist mit dem oben beschriebenen umgebenden Gewebe eng verbunden. Deshalb sind verschiedene Stimulationsformen gängige Praxis.

Eine zu gering erlebte Empfindlichkeit der Klitoris wird in sehr seltenen Fällen auch auf eine zu große Klitorisvorhaut zurückgeführt.

Über die Ausschüttung von Testosteron wird geregelt, ob sich ein Kitzler oder ein Penis mit Eichel bildet. Ist diese gestört, kann sich bei Frauen trotz des Genansatzes XX eine penisartige Ausstülpung entwickeln. Bei normaler Entwicklung würde sich an dieser Stelle die Klitoris finden. Dies nennt man dann Klitorishypertrophie, also eine Vulva mit vergrößerter Klitoris. Abnorme Vergrößerungen der Klitoris gibt es auch im Zusammenhang mit dem Fraser-Syndrom. Allerdings kommt diese Störung äußerst selten vor.

Auch im späteren Leben kann es zu einer Vergrößerung der Klitoris kommen. Hormonelle Störungen wie das Polyzystische Ovarialsyndrom sind dafür die Hauptursache.

Hauptsächlich stellt eine zu große Klitoris ein ästhetisches Problem dar. Vergleichbar zur Labioplastik führt man heute bei einer zu großen Klitoris auch chirurgische Verkleinerungen durch. Hierbei liegt jedoch in der Regel keine medizinische Notwendigkeit vor. Dennoch kann eine chirurgische Korrektur in Fällen von Intersexualität angebracht sein. Ebenso wenn die betroffene Frau unter ihrer großen Klitoris leidet.