Die Sexualität des Menschen entwickelt sich in der Pubertät. Während der ersten Lebensjahre haben Kinder noch keine Triebe, entdecken lediglich angenehme Gefühle, wenn sie ihr Geschlechtsorgan ertasten. Bei Mädchen beginnt in der Pubertät die Umstellung des Hormonhaushaltes, auf einen weiblichen Körper. Die Brüste entwickeln sich und die Schambehaarung beginnt zu wachsen. Während der Pubertät setzt die Menstruationsblutung ein. Das Mädchen ist mit Beginn der Regelblutung in der Lage ein Kind zu gebären, jedoch ist die psychische Reife noch nicht entwickelt genug, um die eigene Sexualität auch aktiv zu erleben. Bei einem Jungen ändert sich während der Pubertät besonders der Körper. Die Schultern werden breiter und der Junge entwickelt die typischen, männlichen Formen. Die Schambehaarung beginnt auch beim Jungen erst in der Pubertät zu wachsen, während das Glied über die gesamte Entwicklungsphase wächst. Ein wichtiger Teil der männlichen Pubertät ist der Stimmbruch. Die oft noch sehr hohe Stimme des Jungen bekommt den typisch sonoren, männlichen Klang.

Die ersten Schritte bei der Entdeckung der Sexualität ist die Selbstbefriedigung. Jungen und Mädchen entdecken auf diese Weise ihr eigenes Geschlecht und lernen sich selbst Lust zu bereiten. Durch den Einklang mit dem eigenen Körper sind die Jugendlichen später in der Lage, ein zufriedenes Sexualleben mit einem Partner zu führen. Das Interesse am anderen Geschlecht entwickelt sich während der Pubertät, doch bis es zum ersten, sexuellen Kontakt mit einem anderen Menschen kommt, vergeht oft noch eine Weile. Gerade viele Mädchen machen ihre ersten Erfahrungen mit einer gleichgeschlechtlichen Partnerin, da die Hemmschwelle für sie niedriger ist. Eine homoerotische Erfahrung in der Jugend lässt nicht auf eine entstehende Homosexualität der Person schließen.

Die Homosexualität ist eine Form der vom Menschen gelebten Sexualität. Ein Mann oder eine Frau gilt dann als homosexuell, wenn sie sich ausschließlich zu Menschen des eigenen Geschlechtes sexuell hingezogen fühlt. Während lesbische und schwule Beziehungen noch vor einigen Jahren sehr verpönt waren, steigt die Akzeptanz heute immer mehr. Nicht selten stehen auch berühmte Persönlichkeiten dazu, dass sie in einer homosexuellen Beziehung leben. Einige Frauen und Männer fühlen sich von beiden Geschlechtern gleichermaßen sexuell angezogen. Diese Menschen werden als bisexuell bezeichnet. Diese Form der Sexualität wird immer unproblematischer behandelt, da viele Menschen unumwunden zugeben, bereits Erfahrungen mit einem Partner des gleichen Geschlechts gemacht zu haben.

Die Sexualität ist mitunter auch in der Psychologie ein wichtiges Thema. Bei bestimmten Persönlichkeitsstörungen kann es vorkommen, dass auch das Sexualverhalten der betroffenen Person gestört ist. Doch auch ohne angrenzende Persönlichkeitsstörung kann es zu Problemen im Sexualleben kommen. Von einer Störung wird dann gesprochen, wenn durch die Ausübung der Sexualität einem anderen Menschen oder dem eigenen Körper geschadet wird. Formen der sexuellen Störung gibt es viele. Zu den häufigsten Störungen gehören Inzest (Sexualität unter Familienmitgliedern), Pädophälie (Sexualität mit Kindern, oftmals im Zusammenhang mit körperlicher Gewalt) und gewaltsamer Sexualität gegenüber anderen Personen (Vergewaltigung). Die Therapie einer gestörten Sexualität kann sich als sehr schwierig gestalten, da die erkrankten Personen meist ein massives Risiko für andere Menschen darstellen.