Das Aphrodisiakum dient der Steigerung der Steigerung oder aber der Wiedergewinnung der Libido, also der Leistungsfähigkeit, der sexuellen Begierde oder des Lustempfindens. Eine Reizung und damit Anregung der Empfindungen der Geschlechtsorgane wird mit dem Aphrodisiakum bewirkt. Viele Rezepte, die in der Geschichte der Menschheit den anregenden Wirkung wegen kreiert wurden, erscheinen uns heute eher abenteuerlich und nicht anwendbar.

Die griechische Göttin der Liebe – Aphrodite – ist die Namenspatin dieser Mittel und Rezepturen, die in unterschiedlichen Formen am Markt erhältlich sind. Die Geschichte besagt, dass der Aphrodite viele Kräuter und Pflanzen mit würzigem oder lieblichem Duft gewidmet waren. Besonders Alraune, Sauerampfer, Safrankrokus und auch die Stranddistel waren in der Antike hoch geschätzte Aphrodisiaka. Gern wurden auch unterschiedliche Weine mit diesen natürlichen Wirkstoffen versetzt, um eine sexuell anregende Wirkung zu erreichen, wobei neben diesen Pflanzen häufig auch andere Rauschmittel zusätzlich eingesetzt wurden.

Im Mittelalter wurden dann verschiedene, damals als Zauberpflanzen bezeichnete, Kräuter und Gemüse eingesetzt, um als Aphrodisiakum ihren Dienst zu tun. Grünkohl, Petersilie und auch Muskatnuss galten schon im Mittelalter als Aphrodisiaka und haben sich diese Bezeichnung teilweise bis in unsere heutige Zeit erhalten. Auch die Tomate hat ihre Bezeichnung als Liebesapfel oder Paradiesapfel aufgrund ihrer Bewertung als Aphrodisiakum erhalten.

Wer sich mit der Volksmedizin im Rahmen des Aphrodisiakums beschäftigt, stellt fest, dass gerade unterschiedliche Körperteile von als potent geltenden Tieren sehr begehrt sind, um der Libido Auftrieb zu verleihen. So sind gekochte Hoden in einigen Kulturen übliche Aphrodisiaka. Auch süße und in der Vergangenheit als exotisch geltende Nahrungsmittel und Gewürze wie Zimt, Muskat oder teure Trüffel und Austern sowie Honig sollen die Qualität des Liebesspieles deutlich verbessern. Strychnin als Gift sowie Yohimbin aus der Rinde des gleichnamigen afrikanischen Baumes werden seit Anfang des 20. Jahrhunderts als Aphrodisiaka genutzt.

Insgesamt sind sämtliche Aphrodisiaka eher den Männern bis in unsere heutige Zeit vorbehalten. Das Angebot für Frauen ist im Bereich der Aphrodisiaka eher gering. Auch wenn ein nicht zu unterschätzender Teil der Bevölkerung auch heute noch an die aphrodisierende Wirkung einiger Naturstoffe glaubt, ist die Wirkung einiger Nahrungsmittel als Aphrodisiakum bisher nicht nachgewiesen worden. Gerade beim Aphrodisiakum sprechen Wissenschaftler Kräutern und Co. eher eine Placebowirkung zu, was allerdings schon eine große Hilfe sein kann.

Vor der Eigenmedikation gerade mit unbekannten natürlichen Wirkstoffen warnen Mediziner jedoch ausdrücklich. So gilt Yohimbin nach wissenschaftlichen Tests als Aphrodisiakum, das seine Wirkung über den Placeboeffekt hinaus wahrnimmt. Die Dosierung ist jedoch schwierig und so können bereits mehr als 30 mg des puren Wirkstoffs bedenkliche Auswirkungen auf den Körper haben. Unkontrollierbares Zittern kann die Folge der Überdosierung sein. Eine genaue Dosierung ist aber im Bereich von natürlichen Wirkstoffen gerade für Laien nur schwer zu erreichen. Die Wirkung von Yohimbin wird dadurch bewirkt, dass der Botenstoff Nordadrenalin verstärkt freigesetzt wird, was bei Männern die Erregbarkeit steigern kann.

Leider werden auch den Körperteilen der vom Aussterben bedrohten Tierarten als Aphrodisiaka gehandelt. So gilt das nachweislich nicht wirksame Horn des Nashorns, das in pulversierter Form gehandelt wird, in einigen Breiten als Aphrodisiakum. Naturheilmittel sollten als Aphrodisiakum also nur eingesetzt werden, wenn hierdurch geschützte und gefährdete Tier- und Pflanzenarten nicht weiter reduziert werden.

Insgesamt wird die Wirkung von Aphrodisiaka von Wissenschaftlern grundsätzlich dem Placeboeffekt oder aber der enthemmenden Wirkung des Alkohols zugeschrieben, mit dem die unterschiedlichen Mittel häufig kombiniert werden. Eine wissenschaftlich belegte Wirkung erzielen fast ausschließlich Medikamente, die genau zu diesem Zwecke von der Pharmaindustrie entwickelt wurden.