„Figging“ ist eine Sexualpraktik im BDSM-Bereich.
Hierbei führt man ein vorbereitetes Stück Ingwer in den Anus des „Bottoms“ ein. Am besten schneidet man den Ingwer dazu in die Form eines Zäpfchens oder eines kleinen „Butt Plugs“ zurecht.

Die im Ingwer enthaltenen ätherischen Öle erregen dabei die Nozizeptoren in der Schleimhaut. Nozizeptoren sind diejenigen Rezeptoren, welche ansonsten auf Hitze- und abrasive Reize reagieren. Daher führt es an dieser Stelle zu einem fast sofortigen und anhaltenden Wärme- und Schmerzreiz oder gar Brennen. Vor allem wirken dabei aber die zu den Scharfstoffen gehörenden Gingerole besonders erregend.

Im Gegensatz zu mechanisch verursachten Reizen, wie beispielsweise durch „Fisting“, ist „Figging“ zwar schmerzhaft, aber ohne Verletzungsgefahr. Das Brennen und die Hitze sind ja nur gefühlt.
„Figging“ kann als demütigende Form der Körperstrafe empfunden werden. Als solche ist diese Praktik für BDSM-Spiele sehr reizvoll. Unter anderem wird sie deshalb auch zur Intensivierung der Schmerzen bei gleichzeitiger Züchtigung des Gesäßes benutzt.
„Figging“ hat zum Anderen aber auch noch den Nebeneffekt, die Durchblutung der Geschlechtsorgane zu erhöhen. So kann die sexuelle Lust gesteigert und der Orgasmus verstärkt werden.

Innerhalb von etwa zwei bis fünf Minuten baut sich die Wirkung des Ingwers zu ihrem Höhepunkt auf. Die Wirkung hält dann zwischen etwa 20 und 30 Minuten an, selbst nachdem der Ingwer wieder entfernt wurde. Im Extremfall kann sie sogar einige Stunden andauern.

Zur Vorbereitung wird ein fingergroßes frisches Stück Ingwerrhizorn geschält und in die geeignete Form zurechtgeschnitten. Als Ingwerrizhorn bezeichnet man die Ingwerwurzel.
Eine „Butt-Plug“-ähnliche Form bewirkt dabei, dass der innere und äußere Schließmuskel das eingeführte Ingwerstück halten kann. Wie bei allen anderen analen Praktiken auch, kann man zudem einen warmen Einlauf zur Reinigung des Rektums anwenden, ehe das Ingwerstück in den Anus eingeführt wird.

Je nach Vorliebe kann man neben der Einführung in den Anus, ebenfalls frisch geschälte Ingwerstücke auch zur Reizung der Vagina beziehungsweise der Schamlippen und der Klitoris verwenden. Dies gilt genauso für die Eichel des Penis. Die zusätzliche Reizung kann man aber ebenso gut aus dem Saft gepresster Ingwerstücke herbeiführen.
Die Stärke und die Art der Wirkung von Ingwersaft hängt dabei von der Höhe der verabreichten Dosis ab. Durch die Dauer der Anwendung kann diese zudem variiert oder gesteigert werden.
In den meisten Fällen wirkt der Ingwersaft orgasmusfördernd, wenn er in kleiner Dosis und nur einmal aufgetragen wird.
Bei längerer „Einwirkdauer“ oder höherer Dosierung wird die Lust jedoch gesteigert. Der Orgasmus wird dabei allerdings für eine Weile unterbunden.

Die mit dem geschälten Ingwer in Berührung gekommenen Hände sollten gründlich mit Seife abgewaschen werden. Zudem empfiehlt es sich, den Kontakt mit den Augen zu vermeiden.

Für die eher selteneren Varianten verwendet man statt frischem Ingwer auch gemahlenes Ingwergewürz oder Chili.
Um die gewünschte Wirkung mit dem gemahlenen Ingwergewürz zu erzielen, müssen jedoch, aufgrund der fehlenden Feuchtigkeit des Gewürzes, die Geschlechtsorgane zum Beispiel mit Speichel benetzt werden. Das warme und scharfe Gefühl setzt dann nach etwa zwei Minuten ein. In diesem Fall dauert es aber nur etwa zehn Minuten an.
Gelegentlich verwendet man für „Figging“ aber auch Chili statt Ingwer. Wegen ihres hohen Capsaicingehalts sind sie jedoch sehr stark reizend. Sie können sogar zu ernsthaften Verbrennungen und langanhaltenden Schmerzen im Analbereich führen. Deshalb wird die eher vergleichsweise milde Schärfe des Ingwers bevorzugt.
Auch Säure wird als scharf, aber unangenehm empfunden. Zum Beispiel ist Zitronensaft zwar kein „tiefer“, aber dafür „hoher“ Schmerz. Deshalb setzt man Säure kaum zum „Figging“ ein.