Seit mehreren 100 Jahren sind Menschen aller Altersgruppen immer wieder von verschiedenen Geschlechtskrankheiten betroffen. Zum Einen lag dies in der früheren Zeit an der seltenen Verhütung , zum Anderen an der mangelnden Aufklärung. Leider führten Geschlechtskrankheiten damals oftmals zum Tode, denn es gab kaum medizinische Behandlungsmöglichkeiten, gerade für Menschen der unteren sozialen Schichten.
Auch noch heute leiden viele Menschen an Geschlechtskrankheiten, wobei soziale Schichten oder Geschlecht nur geringfügig eine Rolle spielen. Meistens sind Menschen im Alter von 20 bis 30 Jahren betroffen, da die sexuelle Mobilität in diesem Lebensabschnitt am höchsten ist. Die Sexualität wurde in den letzten Jahren immer freier, die Menschen jünger, Lebenspartner wechseln häufiger- eine Ansteckung mit allerlei Geschlechtskrankheiten häufen sich von Zeit zu Zeit und bedürfen immer öfter medizinischer Behandlung.

Neben unauffälligeren, harmloseren Geschlechtskrankheiten, wie den Scheidenpilz, der schnell mit speziellen Salben und Tabletten bekämpft werden kann, gibt es auch Geschlechtskrankheiten, die erheblich größere Auswirkungen und Folgeschäden für Mann und Frau haben können. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts weltweit bekannt, ist die Syphilis. Bei dieser Krankheit handelt es sich um eine von Bakterien übertragene Krankheit, die in mehreren Stadien verläuft. Erst bilden sich kleine Knötchen, beziehungsweise Geschwüre im Genitalbereich, die oftmals erst gar nicht wahrgenommen werden. In der zweiten Phase tauchen grippeähnliche Symptome auf, was Mann und Frau meist auch nicht dazu bewegt, den Arzt aufzusuchen. Hat sich ein Mensch mit Syphilis angesteckt, hat er in der dritten Phase der Krankheit keinerlei Beschwerden, denn es kommt in den meisten Fällen vor, dass sie vollkommen abklingt. Umso gefährlicher ist es dann, wenn der Syphilis in die vierte Phase übergeht und innere Organe angegriffen werden. Gewebe des Körpers und Hirnhäute sind stark betroffen. Das führt in fast 90 Prozent der Fälle unmittelbar zum Tod. Wird die Geschlechtskrankheit frühzeitig erkannt, kann sie mit Antibiotikum gut behandelt werden.

Eine andere unangenehme Geschlechtskrankheit ist der Tripper. Auch hier erfolgt die Ansteckung über Bakterien. Seit 1990 ist der Tripper die wohl häufigste Geschlechtskrankheit in Europa und Menschen leiden unter größeren Schmerzen, wenn sie sich angesteckt haben. Typische Symptome sind Brennen beim Wasserlassen und eitriger Ausfluss. Die Krankheit weist bereits im Anfangsstadium Symptome auf, was den Meisten natürlich dazu bewegt, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Früher wurde dem Tripper mit Penicillin entgegengewirkt, heute setzt man auf Antibiotika.

Der Tripper und Syphilis sind die häufigsten Geschlechtskrankheiten in Europa und können nach Jahren zum Tod führen, wenn sie unbehandelt bleiben. Viele Menschen schämen sich heutzutage zum Arzt zu gehen, wenn sie Symptome von einer Geschlechtskrankheit verspüren und riskieren somit, dass Folgeschäden, wie zum Beispiel Unfruchtbarkeit, auftreten können. Ärzte empfehlen, sich häufiger einer ärztlichen Vorsorgeuntersuchung zu unterziehen, um die Ansteckungsgefahr bereits im Voraus senken zu können. Auch sollten jüngere aktive Menschen vermehrt auf das Kondom zurückgreifen, um eine Geschlechtskrankheit zu vermeiden.