Homosexualität, beziehungsweise Homophilie ist eine sexuelle Orientierung.
Homosexualität kommt vom Griechischen “homos”, was “der Gleiche”, bedeutet, und vom Lateinischen “sexus”, welches das männliche und weibliche Geschlecht bezeichnet.
Liebe und Romantik sowie sexuelles Begehren werden hier ausschließlich oder vorwiegend für Personen des eigenen Geschlechts empfunden.
Homosexuelle Männer nennt man auch “Schwule”.
Homosexuelle Frauen bezeichnet man als “Lesben”.

Der Schriftsteller Karl Maria Kertbeny aus Griechenland prägte 1868 diese hybride Wortneubildung. Gleichzeitig prägte er den Gegenbegriff “Heterosexualität”.

Verwendet man den Begriff “homo” in lateinischer Form im Bereich des Menschen, bedeutet er allerdings “Mann” oder “Mensch” und nicht “gleich”.
Somit wird “homo” sehr oft mit “Mann” gleichgesetzt, wodurch sich die Homosexualität rein auf das männliche Geschlecht bezieht.
Eine öffentliche Umfrage ergab, dass aufgrund der zwei verschiedenen Bezeichnungsformen eine Mehrzahl der Deutschen glaubt, dass Homosexualität “Geschlechtsverkehr unter Männern” bedeutet.

Homosexuelle Frauen bezeichnet man im deutschsprachigen Raum auch als lesbisch.
Benannt wurde der Begriff nach der griechischen Insel Lesbos. Sie war die Heimat der Frauen liebenden Dichterin Sappho.

Sind Frauen eher maskuliner Prägung, existieren dafür unter anderem alternative Begriffe wie “Kampflesbe”, “Amazone” oder “Butch”.
Dagegen finden sich für explizit feminin auftretende Lesben Begriffe wie “Femme”, was aus dem Französischen kommt und “Frau” bedeutet.

Im deutschsprachigen Raum werden homosexuelle Männer auch als “schwul” bezeichnet. Im übertragenen Sinne bedeutet dies soviel wie Schwierigkeit, Bedrängnis oder peinliche Lage.
Ursprünglich galt der Begriff “schwul” als abwertend und diente selbst als politischer Kampfbegriff.
Im späteren Rahmen der Emanzipationsbewegung wurde er allerdings von der Schwulenszene selbst übernommen. Damit drängte man die abwertende Bedeutung so weit zurück, dass der Begriff heute sogar im Sprachgebrauch der Gesetzgebung auftaucht.

Dagegen findet sich das Wort “schwul” in der heutigen Jugendsprache immer noch, beziehungsweise wieder als Schimpfwort. Man benutzt es als Synonym für langweilig und weichlich.
Weitere Begriffe für homosexuelle Männer basieren bei der Betrachtung der männlichen Homosexualität lediglich auf Sexualpraktiken, wie beispeilsweise der Begriff “Hinterlader”.
Dahingegen beziehen sich Bezeichnungen wie “Tunten” und “Schwuchteln” mitunter auf ein vorkommendes feminines Verhalten bei Männern.

Dagegen setzte die Lesben- und Schwulenbewegung im englischsprachigen Raum das Wort „Gay“ als Selbstbezeichnung durch. Vormals stand es in der Bedeutung von „ bunt“ und „fröhlich“. Mit diesem Wort wollten sie sich von dem abwertenden Ausdruck „queer“ distanzieren. „Queer“ steht für „seltsam“ oder „komisch“.
Trotzdem benutzt man aber zunehmend das Wort „queer“ als Selbstbezeichnung, da „Gay“ oft nur auf Männer allein bezogen wird. Es ist also nicht mehr geschlechtsgerecht.

Ursprünglich bezeichnete „Gay“ einen geschlechtsneutralen Begriff.
Ähnlich wie beim deutschen Wort „schwul“ verengte es sich in den 70er Jahren auf Männer.
Daher bezeichneten sich gleichgeschlechtlich liebende Frauen im Zuge des lesbisch-feministischen Separatismus zunehmend als „lesbians“ oder „dykes“.

Schätzungen über die Häufigkeit von Homosexuellen variieren beträchtlich.
Bevölkerungsumfragen identifizieren im Allgemeinen zwischen einem und zehn Prozent der Bevölkerung als schwul oder lesbisch.

Erst in den letzten Jahrzehnten verlor Homosexualität in Teilen der europäischen Kultur ihre Position als Tabuthema.
Zugleich ist aber in anderen Ländern dieses Tabu immer noch sehr stark vohanden.
In anderen Kulturen ist die Frage nach Hetero-beziehungsweise Homosexualität fast unbekannt.
Dort unterscheidet man weniger streng zwischen homo und hetero.
Eine heute unstrittige Tatsache ist, dass es verschiedene Grade zwischen Homo- und Heterosexualität gibt. Diese versuchte man Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem Begriff “Bisexualität” zu erfassen.
Viele Sexologen vertreten die Ansicht, dass fast jeder Mensch bisexuelle Anteile besitzt, die beim Einen mehr und beim Anderen weniger stark ausgeprägt sind.