Die Vasektomie wird auch Vasorektion genannt und bezeichnet die Sterilisation des Mannes. Grund für diesen chirurgischen Eingriff ist der Wunsch, eine Zeugungsunfähigkeit zu erreichen.

Eine Vasektomie wird in der Regel durchgeführt, wenn der Mann keine Kinder mehr zeugen möchte. Meist ist dies der Fall, wenn die Kinderplanung entweder abgeschlossen oder bekannt ist, dass eine schwerwiegende Erbkrankheit vorliegt, die in dem Fall zunächst humangenetisch abgeklärt wird. Ein weiterer Grund liegt in der Unkompliziertheit des Eingriffs im Vergleich zu einer Sterilisation bei der Frau. Viele Paare in festen langjährigen Beziehungen, die zusammen bleiben, aber keine Kinder mehr wollen, entscheiden sich für die Sterilisation beim Mann, da die Durchtrennung der Eileiter bei der Frau einen vergleichsweise komplizierten Eingriff darstellt.

Vor der Durchführung einer Vasektomie ist ein Gespräch mit dem Urologen erforderlich, einerseits um aufzuklären über die Irreversibilität der Operation, andererseits um zu beraten und informieren, sowie die genauen Gründe abzuklären. Wenn die Entscheidung für eine OP getroffen ist, wird noch eine Blutuntersuchung benötigt. Der Eingriff selbst ist sehr unkompliziert und wird in den meisten Fällen unter lokaler Anästhesie durchgeführt.

Bei der Vasektomie wird der Samenleiter mittels eines Schnittes unterbrochen, so dass keine Spermien mehr in die Harnröhre und in die Prostata gelangen können. Dazu wird seitlich des Hodensacks je ein kleiner Schnitt gesetzt, durch den der Samenleiter ein Stück weit hervor geholt und durchtrennt wird. Hierbei wird ein Teil des Samenleiters entfernt. Die Enden werden so vernäht, dass sie nicht mehr aneinander wachsen können.

Komplikationen sind bei der Vasektomie relativ selten. In wenigen Fällen sind Wundheilungsstörungen und Infektionen möglich, sowie eine übermäßige Bildung von Narben.

Nach einer Vasektomie werden wie bisher Spermien gebildet. Diese bleiben jedoch künftig in den Nebenhoden. Von dort aus kann der Körper sie selbst abbauen. Die Unfruchtbarkeit ist nicht zwingend unmittelbar nach dem Eingriff gegeben, da sich im Samenleiter noch Restspermien befinden können. Nach der OP werden mit einem Abstand von einigen Tagen mindestens zwei Tests durchgeführt, um auszuschließen, dass noch Spermien vorhanden sind. Erst nach diesen abschließenden Untersuchungen ist die Zeugungsunfähigkeit zuverlässig gegeben.

Eine Vasektomie hat keinerlei Einfluss auf die Erektions-, sowie die Ejakulationsfähigkeit und auch nicht auf die Libido.

Falls sich zu einem späteren Zeitpunkt dennoch wieder ein Kinderwunsch einstellt, besteht die Möglichkeit zu versuchen, die Samenleiter wieder miteinander zu verbinden. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies gelingt, liegt jedoch bei maximal 20-30 Prozent. Aus diesem Grund wird der Urologe vor dem Eingriff deutlich darauf hinweisen, dass der Eingriff nicht rückgängig gemacht werden kann.