“Pille für den Mann” ist eine umgangssprachlich verbreitete Bezeichnung für die hormonelle Empfängnisverhütung beim Mann.

Allerdings ist die Bezeichnung “Pille für den Mann” nicht ganz korrekt.
Das Präperat sollte nämlich aus der Kombination eines Gestagen-Implantats und regelmäßigen Testosteron-Injektionen bestehen.
Diese Kombination beeinflußt den Regelkreis “Hypothalamus-Hypophyse-Hoden”. Somit wird auch die Produktion von Spermien unterdrückt.

Laut Stand 2008 ist derzeit jedoch kein solches Produkt erhältlich.
Ursprünglich wurde es bereits für 2005 und dann für das Jahr 2009 angekündigt.
Im Juni 2007 gaben die Pharmakonzerne “Organon” und “Bayer AG” jedoch bekannt, die Forschungen am Projekt eingestellt zu haben.
Somit rückte die Markteineinführung eines mit der Antibabypille vergleichbaren Produkts für den Mann in weite Ferne.

Testosteron wird während der Magen-Darm-Passage zerstört. Ebenso wie das Östrogen, welches die Antibabypille für die Frau enthält.
Bisher waren jedoch alle Versuche erfolglos, ein synthetisches Testosteron-Derivat in brauchbarer Tablettenform herzustellen.
Forschungen untersuchen aber bereits die Reifung der Spermien im Nebenhoden und ihre möglichen Hemmungen. Die Untersuchungen befinden sich jedoch noch im frühen Entwicklungsstadium.

Zum augenblicklichen Stand 2009, forscht die Weltgesundheitsorganisation an einem auf Testosteron-Substituion basierendem Verfahren.
Durch die äußere Zugabe soll hierbei die eigene Produktion des Testosteron-Hormons beim Mann zum Erliegen gebracht werden. Somit wird auch die Produktion von Spermien vollständig gestoppt. Dadurch will man schließlich die angestrebte Unfruchtbarkeit erreichen.

In den Versuchsreihen stellte sich das Verfahren als in allen Fällen reversibel und als nahezu nebenwirkungsfrei heraus.
Nach Beginn der Einnahme beziehungsweise der Absetzung der zusätzlichen Hormongabe vergehen etwa zwei bis vier Monate bis zum Verlust oder der Wiedererlangung der Zeugungsfähigkeit.
Die Verabreichung des Testosterons an den Patienten erfolgt alle zwei Monate in einer Dosis von etwa 1000mg. Hierbei kann das Testosteron per Spritze, Gel oder Implantat verbreicht werden.
Die für eine Marktzulassung notwendigen Testreihen werden derzeit noch absolviert.

Eine allgemeine Verfügbarkeit des Präparats erwartet man für 2012 / 2013.